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AutorenbildDarshan

Die acht Niedrigkeiten des Herzens

Wie man sie überwindet - Teil 1


In „The Holy Science“ listet Swami Sri Yukteswar acht negative Eigenschaften auf, die verhindern, dass sich die natürliche Großmut des Herzens manifestiert. Interessanterweise stellt er heraus, dass der Mensch erst dann zur Asana-Praxis - das Verweilen in einer stabilen und angenehmen Haltung - ganz fähig wird, wenn das Herz frei von diesen Hindernissen ist. Eine spannende Aussage, die Hatha-Yoga-Lehrer auf der ganzen Welt bedenken sollten!


In dieser Blogserie werden wir jede einzelne dieser Unedelheiten (wie der große Meister sie nennt) untersuchen und Wege finden, sie zu überwinden. Wir werden mit dem Rassenvorurteil beginnen.


Diese Niedrigkeit bezieht sich auf die Vorstellung, dass eine Rasse oder ethnische Gruppe weiter entwickelt - und deshalb besser - ist als andere Rassen und dass die "überlegene" Rasse daher das Recht hat, die "minderwertige" Rasse zu kontrollieren oder sogar zu unterdrücken, so wie der Mensch auch die Arten des Tierreichs kontrolliert. Im Rahmen dieser "Philosophie" bleibt der Unterschied zwischen den Rassen unüberwindbar, denn der Begriff "Rasse" bezieht sich nicht auf den Charakter eines Menschen, sondern auf bestimmte körperliche Merkmale, vor allem die Hautfarbe, die sich im Laufe des Erwachsenwerdens nicht verändern.


Das Vorurteil ist in Wirklichkeit viel subtiler, als man denken würde. Ich habe von einem Quiz gehört, das speziell entwickelt wurde, um Spuren von Rassismus im Kopf (oder in den Hirnwindungen) eines Menschen zu entdecken. Eine Freundin von mir hat es nach vielen Jahren der Meditation ausprobiert und stellte fest, dass sie ihr Denken ziemlich stark korrigieren und den Test viele Male wiederholen musste, bevor sie schließlich ein völlig negatives Ergebnis erzielte!


Der Hauptgrund dafür, dass sich spirituell Suchende aller Länder dieser Niedrigkeit in ihrem eigenen Herzen stellen und sie überwinden müssen, liegt in darin, dass das Ziel jeder spirituellen Suche das Erlangen des Christusbewusstseins ist - also der Fähigkeit, Gottes Gegenwart in allem und jedem gleichermaßen wahrzunehmen. Wenn Gott uns durch die Augen all unserer Mitmenschen liebevoll anlächelt, kann es dann noch irgendwelche Vorurteile geben? Und solange die tieferen Gefühle des Herzens durch Vorurteile jeglicher Art unterdrückt werden, kann uns dann Christus aus jeder Ecke des Raumes anlächeln?

Konzentrieren wir uns also auf einige der tieferen Ursachen der Niedrigkeit und auf mögliche Wege, sie auszurotten. Hier sind drei davon:


Massenkarma: Die weiße Vorherrschaft ist nicht nur jene aktuelle Bewegung in der amerikanischen Gesellschaft, mit der viele den Begriff in Verbindung bringen: Es ist die Philosophie, die dem jahrhundertelangen europäischen Kolonialismus zugrunde liegt, von dem die Unterdrückung der amerikanischen Ureinwohner und die Sklaverei auf dem amerikanischen Kontinent nur ein Teil sind. Tatsächlich ist die (bis hierhin) aufgezeichnete Geschichte der Welt eine Geschichte der Eroberung und Beherrschung anderer Völker. Die gegenwärtige Migration von Menschen aus ehemaligen Kolonien in die Länder der früheren Kolonisatoren ist eine karmische Folge der jahrhundertelangen weißen Vorherrschaft. Da die besetzten Länder in der Vergangenheit unter der Fremdherrschaft gelitten haben, werden die im Westen geborenen Menschen nun unbewusst an dieses Leiden erinnert und fühlen sich daher unwohl, wenn sie ihr Land mit Einwanderern aus diesen Teilen der Welt teilen müssen.



Mögliche Abhilfe: Erinnere dich daran, dass das Ziel der Selbstverwirklichung darin besteht, die Einflüsse der Welt zu transzendieren, was jede Form von Massenkarma einschließt. Anstatt also emotional auf die karmischen Veränderungen in deinem Land zu reagieren, konzentriere dich innerlich auf Grundwerte wie individuelle Freiheit, Streben nach Glück und Gerechtigkeit für alle. Je mehr du diese Werte in deiner eigenen wachsenden Weisheit verkörperst, auch ohne darüber zu sprechen, desto weniger wirst du von den negativen Einflüssen um dich herum betroffen sein. Du wirst zu einer positiven, Kraft und Ursache, statt einem Blatt, das hilflos von den Stürmen des Massenkarmas herumgewirbelt wird. Wie Swami Sri Yukteswar sagt: Je tiefer die Selbst-Verwirklichung eines Menschen ist, desto mehr beeinflusst er das ganze Universum durch seine subtilen Schwingungen, und desto weniger wird er selbst von den Strömungen der Phänomene beeinflusst.


Angst vor Veränderung: Durch Veränderungen hilft uns das Leben, uns weiterzuentwickeln und unser Bewusstsein zu erweitern. Sie werden oft wie feindliche Truppen empfunden, die in unsere Komfortzone eindringen, aber nur wenn wir sie von ganzem Herzen annehmen, können wir auch die innere Freiheit und Freude erfahren, die sie mit sich bringen. Die Vermischung der Kulturen und Ethnien, die jetzt in der Welt geschehen will, wird von vielen Menschen als Bedrohung ihrer eigenen egoistischen Begrenzungen wahrgenommen. Es ist jedoch das Einreißen dieser Begrenzungen, welches den Weg zum Christus-Bewusstsein öffnet.


Mögliche Abhilfe: Lasse das Opferbewusstsein hinter dir! Es ist kraftlos, die veränderten Umstände und andere Menschen - sogenannte Fremde - für das eigene vermeintliche Unglück verantwortlich zu machen. Sehr kraftvoll ist es hingegen, wenn wir Sicherheit und Geborgenheit in unserer eigenen Seele zu suchen. Affirmiere mit Yogananda: Sicherheit werde ich als erstes, als letztes und immerfort suchen im ständigen inneren Gedanken an Gott-Frieden.


Emotionen mit Ideen verwechseln: Viele so genannte politische Ideen sind in Wirklichkeit verkleidete negative Emotionen, wie Angst oder Wut. Reine Ideen besitzen eine ursächliche Kraft, während Emotionen nichts als Chaos schaffen und jeden Fortschritt blockieren.


Mögliche Abhilfe: Übe dich in Selbstbeobachtung und sei sehr ehrlich zu dir selbst. Es ist ein Zeichen von Unaufrichtigkeit, weiter über Politik zu reden - oder nachzudenken -, wenn die eigentliche Aufgabe darin besteht, die aufgewühlten Emotionen im Herzen zu erkennen und sie dann durch Yoga-Praxis zu beruhigen. Meinungen sind in der Regel wertlos. Sie verweisen auf den emotionalen Zustand des Sprechers, der sie äußert, und nicht auf die Realität, die sie nur in kleine Teile zerlegen. Wertvolle Ideen in jedem Wissensbereich - Politik, Psychologie, Philosophie, Soziologie usw. - entspringen den tieferen Gefühlen des Herzens und sind die natürliche Frucht einer langen, umfassenden inneren Suche nach Wahrheit und Verständnis, die auf unerbittlicher Selbstbeobachtung beruht.


Aber der einfachste Weg, sich von den Resten dieser Tendenz in deinem Herzen zu befreien, besteht darin, folgendes zu beobachten und zu akzeptieren: Wir sind in ein Zeitalter frei fließender Energie eingetreten, welche zu subtil ist, als dass sie von Begrenzungen wie Mauern, religiöser Scheinheiligkeit, Verharren in alten Strukturen, emotionalem Nationalismus und, ja, Rassenvorurteilen aufgehalten werden könnte.


Und wir sollten die Augen nicht verschließen vor den Zeichen der Zeit.


Als Antwort auf die Bedürfnisse der Zukunft ist Paramhansa Yogananda, ein dunkelhäutiger Hindu aus Indien, in den Westen "eingedrungen", um eine spirituelle Renaissance zu initiieren, indem er die besten Qualitäten des Ostens mit denen des Westens vereinte.


Obwohl das spirituelle Wissen, das er mitbrachte, aus Indien stammt, hat er gezeigt, dass es für die spirituelle Erneuerung der Welt universell anwendbar ist: Rasse, Ethnie, Kultur usw. sind nur äußere Gewänder. Innerlich sind alle Menschen den gleichen spirituellen Gesetzen unterworfen.


Es ist erstaunlich, dass Yogananda das Wort "Kolonien" als Ideal für die Zukunft verwendete, als er über "Weltbruderschaftskolonien, die auf einfachem Leben und schlichtem Denken basieren" sprach.


Welch ein Unterschied zum Kolonialismus der Vergangenheit, der auf nichts als Gier und Rassenvorurteilen beruhte!


Indem du Gemeinschaften und spirituelle Familien wie Ananda Sangha umarmst, ehrst du das Bedürfnis der Menschen nach Satsang, einer Gemeinschaft gleichgesinnter Seelen, die alle Grenzen von Rassen- und anderen Vorurteilen überwindet. Diese Niedrigkeit des Herzens gehört dann einfach der Vergangenheit an, und dein eigenes Leben, das durch die spirituellen Schwingungen, die jetzt auf der Erde vorhanden sind, transformiert wird, bringt Hoffnung auf eine bessere Welt!


Dieser Blog wurde übersetzt aus dem Englischen. Das Original findet ihr hier: Link


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